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Sardinien und die Costa Smeralda

Nach Bonifacio gönnten wir uns ein paar ruhige Abende in traumhaften Ankerbuchten. Bei bestem Segelwetter besuchten wir zuerst die Insel Cavallo, wo wir in der Cala di Zeri vor Anker übernachteten. Am nächsten Tag segelten wir an der Insel Lavezzi mit ihren rosaroten Felsen vorbei. Diese beiden französischen Inseln bilden mit weiteren Inselchen und zahlreichen Klippen und Felsen ein faszinierendes Revier, welches bei schwerem Wetter aber auch sehr gefährlich sein kann. Für die kommende Nacht steuerten wir das Naturschutzgebiet des La Maddalena Archipel an und genossen den Sonnenuntergang in der wunderschönen Cala di Palma bei der Insel Caprera. Zum Geniessen gesellte sich zuerst ein "Rettungsmanöver" einer Seniorengruppe, welche in einem überfüllten, kleinen Dinghy und einem abgestorbenen Motor vor sich hintrieb. Dann kam etwas Nervosität auf, da uns nun 5 Bft Wind um die Ohren pfiffen, wir nicht sicher waren, ob der Anker hält und die Klippen des Strandes nicht weit entfernt waren. Dank gutem Ankergeschirr und der elektronischen Ankerüberwachung haben wir trotzdem gut geschlafen.

Unser nächstes Ziel war Porto Cervo - DIE Jetset Destination schlechthin! Wir hatten schon einiges über diesen Ort gehört, also wollten wir uns dies auch einmal anschauen. Porto Cervo ist ein Retortenstädtchen in einem architektonisch interessanten und einheitlichen Stil, welcher sich harmonisch in die schöne und gut geschützte Bucht einfügt. Man wähnt sich in einer Hollywood Filmkulisse, welche im Juli und August zum Tummelplatz der Schönen und Reichen wird. Es reihen sich Luxushops an Luxushops und der Marinero empfängt die ankommenden Boote mit Werbeaufkleber von Hublot auf dem Dinghy. In der Vorsaison scheint aber der ganzen Szenerie irgendwie der Stecker gezogen zu sein. Also nichts, um länger als eine Nacht zu bleiben. Darum heisst es am Morgen "ab in die nächste Ankerbucht"!

Die Gala di Volpe im Golfo di Congianus stellt so etwas wie die ideale Ankerbucht dar: praktisch in alle Richtungen gegen Seegang geschützt, kristallklares Wasser mit einem sandiger Ankergrund auf 4 bis 6 Meter Tiefe und am Ufer wechseln sich Sandstrände mit Felsformationen ab. Der Golfo di Congianus gilt als Zentrum des Wassersportes an der Costa Smeralda. Darum soll auch hier im Sommer der Bär los sein und das liegen in diesen schönen Buchten wegen den schnell fahrenden Motorbooten ungemütlich werden. In der Vorsaison spüren wir von all dem nichts... ganz im Gegenteil: wegen (noch) geschlossenen Märkten und Wäschereien gehen uns langsam die Vorräte und die frischen Kleider aus...

Wir befinden uns nun in der kleinen Marina Punta Marana. Auch hier sind die beiden Lebensmittelgeschäfte, die Wäscherei und 2 von 3 Restaurants noch geschlossen. Ein Teil des Strandes an bester Lage scheint sogar etwas länger nicht mehr intensiv benutzt worden zu sein. Wir nennen ihn den Sonnenschirm-Friedhof. Dafür sind die anwesenden Leute sehr freundlich und hilfsbereit .... und das einzige geöffnete Restaurant serviert ehrliche, italienische Küche ganz nach unserem Geschmack!

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Kommentare: 5
  • #1

    Gregor (Sonntag, 13 Mai 2018 22:19)

    Isola Tavolara oder Isola Molara wären weotere schöne Ankerbuchten!

  • #2

    jürg (Montag, 14 Mai 2018 02:32)

    Soooo nice...amazing place...have fun

  • #3

    Ursula (Montag, 14 Mai 2018 14:03)

    Wieder zurück vom Süden Sardiniens, wo übrigens auch mehrheitlich tote Hose war, wünschen wir euch etwas mehr Leben an Land und weiterhin wunderschöne Eindrücke von Küste und Meer. Liebe Grüsse Ursula und Christian

  • #4

    Othmar (Freitag, 18 Mai 2018 18:06)

    Interessiert Euch vielleicht:
    https://www.nzz.ch/gesellschaft/reise/das-missverstandene-sardische-dorf-ld.1386662

  • #5

    Othmar (Dienstag, 29 Mai 2018 23:48)

    Ventotene ist Hammer! Wusste nicht, dass Du auch OeV fahren kannst. Weiterhin schöne Erlebnisse