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Die Liparischen Inseln

Die guten Neuigkeit gleich vorweg: die Motorenprobleme sind behoben und die beiden Motoren laufen wieder wie geschmiert. Aufgrund der schwachen Winde hatten wir leider genügend Gelegenheit, dies zu verifizieren. Die etwas weniger guten Neuigkeit: die Warmwasserleitung hat sich zum dritten Mal in die Bilge entleert! Also galt es einmal mehr die Bilge abzuschöpfen und zu trocknen. Positiv gesehen kennen wir nun jeden Zentimeter der Bilge und sie ist sauber durchgespült. Die Ersatzteile sind jetzt bestellt und Abhilfe ist in Aussicht.

 

Nun zu den Äolischen Inseln die auch Liparische Inseln genannt werden. Das Archipel mit den sieben Inseln, welche allesamt vulkanischen Ursprungs sind, waren von Beginn weg ein Fixpunkt in der Planung unserer Segelreise durchs Mittelmeer. Als Ausgangshafen für die Übersetzung zu den Inseln wählten wir Tropea. Kurz vor Tropea erlebten wir ein Highlight eines jeden Seglers: Eine Gruppe Delphine schwamm neugierig auf uns zu und tauchte unter unserem Boot durch. Einer davon machte sogar den Anschein, als wolle er uns den Weg Richtung Tropea zeigen!

 

Tropea - wie überhaupt die ganze Küstenlandschaft in Kalabrien - faszinierte uns sehr. Die Häuser des Städtchen scheinen aus den Felsen zu wachsen und einige von ihnen haben definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Hier wird abschliessend klar was gemeint ist, wenn man vom "morbiden Charme" italienischer Städte spricht. Das türkisblaue und glasklare Wasser motivierte uns, es unseren Stehnachbarn gleich zu tun und den Aufenthalt in Tropea mit einem Badetag zu verlängern.

Als erste Insel des Archipels stand Lipari auf dem Program. Lipari ist die Grösste und Bevölkerungsreichste der sieben Inseln. Auf ihr wird Landwirtschaft betrieben und Wein angebaut. Mehr Zeit als durch die Stadt zu bummeln, ein Glaswein in einer Enotheca zu geniessen und abschliessend feines sizilianischen Gebäck zu schlemmen blieb uns leider nicht. Wir mussten an diesem wunderschönen Ort wie zum dritten Mal die Bilge auspumpen und die Wasserleitung notdürftig reparieren. Und am nächsten Tag stand die weiterfahrt nach Salina auf dem Plan.

Noch kurz zu Stromboli. Stromboli wird auch "Leuchtturm des Mittelmeers" genannt. Denn die Insel mit dem aktiven Vulkan des Archipels ist bereits von weitem sichtbar und entwickelt alle ca 15min Aktivitäten. Im Nordwesten der Insel ergiesst sich der Lavastrom Sciara del Fuoco ins Meer... dies zumindest gemäss Literatur. Tatsächlich haben wir von den vulkanischen Aktivitäten weder von Tropea noch von den benachbarten Inseln Lipari und Salina etwas beobachten können. Also entschieden wir, uns das Ganze mal von der Nähe anzusehen. Wir buchten eines der vielen Touristenprogramme "Stromboli by Night" und setzen mit einem Passagierschiff zur Insel über. Der Aufenthalt auf der Insel war nett, die Insel in ihrer Form beeindruckend aber auch auf der nächtlichen Fahrt zur Sciara del Fusco blieb uns jegliche vulkanische Aktivität verwehrt. 

Als nächsten machten wir uns auf, die nur ein paar Seemeilen von Lipari entfernte Insel Salina zu entdecken. Schon von weitem wird klar, warum man sie auch die "Grüne Insel" nennt. Der Haupterwerb für die Einwohner von Salina ist der Landwirtschaft mit dem Anbau der Rebsorte Malvasia di Lipari, aus der der für die Region typische Weisswein produziert wird, und die Kapernernte. Im Sommer kommen dann noch Einnahmen aus dem Tourismus hinzu. Hier machten wir im Porto delle Eolie in Santa Marina Salina fest und gingen mit einem Scooter auf Entdeckungsfahrt. Den Aufenthalt auf der Insel rundeten wir ab mit einer Degustation der köstlichen Weiss-, Rot- und insbesondere Süssweine auf dem sympathischen Weingut Hauner.

 

Wie auch die Insel Procida (siehe Blog "Der Golf von Neapel und die Amalfiküste") diente auch Salina als Filmkulisse für "Il Postino". Wen wunderts beim Betrachten dieser Bilder!

Eigentlich stand als nächstes die Weiterfahrt in Richtung Strasse von Messina auf dem Programm... eigentlich, aber der charmante und ruhige Groove auf Salina hat uns dazu bewogen, einen weiteren Tag hier zu verbringen und über den nächsten Abschnitt unserer Reise etwas nachzudenken. Unter anderem kamen wir zum Schluss, uns eine Woche Auszeit von der Auszeit zu gönnen. Also steuerten wir auf Sizilien die sichere Marina Portorosa an, vertauten unsere "Eleven" und lassen es nun ein paar Tage "bambele".

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Kommentare: 9
  • #1

    Jenni (Montag, 11 Juni 2018 22:39)

    Wonderful! You lucky guys get to see so many beautiful places that most tourists never see! I’m looking forward to your next blog!

  • #2

    Bianca (Montag, 11 Juni 2018 23:07)

    Einfach nur wunderschön freuen uns auch in 6 wochen dort zu sein ❤calabria �

  • #3

    jürg (Dienstag, 12 Juni 2018 02:31)

    cooli inslä
    tolli fötäli
    wünschä äs erholsams bambälä

  • #4

    Sonia & Patrick (Dienstag, 12 Juni 2018 08:01)

    Wow, wunderschön!!
    Herzliche Grüsse

  • #5

    Michèle (Dienstag, 12 Juni 2018 08:26)

    Auszeit von der Auszeit von der Auszeit....Ihr habt es vielleicht gut:) Big hug

  • #6

    Caro und Zeljko (Dienstag, 12 Juni 2018 11:01)

    Wir haben ein gebrauchtes Boot. Da sind zwar keine Kinderkrankheiten mehr feststellbar, dafür macht sich die Abnutzung an viellen Stellen bemerkbar. Wir mussten die Lazyjacks und Lauybagversetzen, das Heizelement beim Boiler ging auch kaputt. Auf dem Schiff ist der Unterhalt teuerer wie die Anschaffung. Viel Spasd weiterhin.

  • #7

    Iris (Dienstag, 12 Juni 2018 13:38)

    Krass schön! Ferien. Ich. Auch.

  • #8

    Corsin (Donnerstag, 21 Juni 2018 19:43)

    Sehr cooler Eintrag. Nehmt ihr mit den VW Käfer mit? Weiterhin viel Spass!

  • #9

    Irène (Freitag, 22 Juni 2018 13:37)

    Waauuuuw :-)) ... wohl einer der besten Entscheide eures Lebens, diesen Trip zu wagen - unbezahlbar! Weiterhin gute Fahrt und tolle Begegnungen! Herzlich Irène