Zurück auf dem Boot haben wir Proviant für den nächsten Reiseabschnitt gebunkert, Wäsche gewaschen, das Boot gereinigt und die Wasserleitung repariert, da wir die Ersatzteile in der Zwischenzeit endlich erhalten haben - typisches Seglerleben halt. Als Nächstes bereiteten wir uns auf die Strasse von Messina vor. Wir wollen ja die Gezeitenströmung nutzen, dh den Strom mit- und nicht gegen uns haben. Dazu gäbe es eine sehr hilfreiche Webseite (www.correntidellostretto.it) welche natürlich genau dann, als wir sie für die Planung verwenden wollten, nicht verfügbar war. Also galt es, die Gezeiten mit der entsprechenden Strömung in der Strasse von Messina manuell von der Gezeitentabelle für Gibraltar abzuleiten. Als nächstes steuerten wir Milazzo an, da wir die Marina del Nettuno als Ausgangshafen für die Fahrt durch die Strasse von Messina gewählt haben. Milazzo ist vor allem bekannt als Ausgangspunkt für Fähren und Passagierschiffen zu den Liparischen Inseln. Die Stadt hat aber auch ein sehenswertes Kastell mit einem traumhaften Rundblick.
Bei guten Segelbedingungen ging es am nächsten Tag los in Richtung Strasse von Messina. Nach einem Kurswechsel vor der Strasse kam dann der Wind genau von hinten und wir hatten nur noch wenig Fahrt im Boot. Zudem wussten wir, dass in der Strasse mit viel Verkehr zu rechnen ist und mit Fischerbooten, die auf der Jagd plötzlich die Richtung wechseln. Um manövrierfähig zu bleiben, beschlossen wir, die Motoren anzuwerfen und die engste Passage unter Motor zu durchfahren. In der Passage unterstützte uns dann die Nord-Süd-Gezeitenströmung mit 3-4 Knoten so dass wir mit 9-10 Knoten die Strasse runter rauschten - die Berechnung der Gezeitenströmung war also richtig! Ein spezielles Gefühl ist es, wenn man vor einer kreuzenden Fähre die Fahrt aus dem Boot nimmt und dann doch noch mit 4 Knoten auf diese Riesendinger zugeschoben wird. Etwas weiter südlich führte die Schiffsverkehrstrennung zu einem Richtungswechsel Richtung Südost, so dass wir die Segel wieder setzten und die (sehr) kleine dafür umso schönere Marina di Porto Bolaro ansteuerten.
Mit einer guten Flasche Wein und einem feinen Znacht auf dem Boot stimmten wir uns auf die Weiterfahrt am kommenden Tag ein, welche uns um den südlichsten Punkt unserer Segelreise führte. Unter ziemlich wechselhaften Bedingungen legten wir diese 60 Seemeilen zurück: zuerst guter und konstanter Halbwind, dann Flaute mit Einsatz der Motoren und zuletzt eine Rauschfahrt in Gewitterböen im zweiten Reff. Als nächstes legten wir in Roccella Ionica an. Das Städtchen ist zwar nicht besonders hübsch, hat aber einen schönen und sicheren Hafen und lange Badestrände mit einer 4 km langen Promenade.
Beim nächsten 50-Seemeilen-Schlag in Richtung Le Castella hatten wir einmal mehr eine Begegnung mit einer Gruppe Delphinen, diesmal aber aus allernächster Nähe! Was für ein bewegender Moment, diese wunderschönen Tiere mit unserem Boot spielen zu sehen!
Nun warten wir in Le Castella auf die Ankunft unseres Sohnes Matteo, der uns für eine Woche auf unserer Segelreise begleitet.
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Caro und Zeljko (Donnerstag, 21 Juni 2018 20:20)
Wunderschöne Delfinphotos!
Unser Jüngere Sohn heisst auch Matteo. Freut Euch auf Kroatien! Die Tipps folgen just in time!
Läuft Ihr Korfu an?
Maya und Mäse (Donnerstag, 21 Juni 2018 21:43)
wir sind mit euch,- danke für die tollen Beiträge und die wunderschönen Bilder!
Grüsse auch an Matteo ;-)
Othmar (Donnerstag, 21 Juni 2018 22:58)
Danke für die tollen Berichte und schönen Bilder. Geniesst es weiter
Magali (Donnerstag, 21 Juni 2018 23:29)
Endlich haben wir wieder eine gute Internetverbindung und können eure Beiträge lesen (den vielen Bildern haben sonst unser "Data-Budget" ausgeschöpft...).
Lieber Wasserleitung als WC Pumpe reparieren, stinkt weniger.
Wir wünschen euch eine gute Weiterreise.
Regnerische Grüsse aus Florida.
Sonia & Patrick (Freitag, 22 Juni 2018 08:14)
Wow, die Delfinfotos sind sehr schön! Wir freuen uns für Euch, dass ihr diese schöne Begegnung hattet. Wir wünsche Euch und Matteo weiterhin viel Spass!
Herzliche Grüsse aus Winti!