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Das Tyrrhenische Meer überquert

Mitte letzter Woche kamen Patrick und Sonia an Bord. Die beiden Segelanfänger sind sehr neugierig und motiviert, die Welt des Segelns kennenzulernen. Wir entschlossen uns, fürs "Einsegeln" das Naturschutzgebiet des La Maddalena Archipel zu durchkreuzen. Die Inselgruppe mit sieben Hauptinseln liegt südlich der Strasse von Bonifacio. Die Inseln bestehen alle aus rotem Granit und haben mit Ausnahme einer niedrigen Macchia keine nennenswerte Vegetation. Fast überall sind sie von Unter- und Überwasserfelsen umgeben, was eine vorsichtige Navigation bedingt. Eigentlich bietet das attraktive Segelrevier genügend geeignete Ankerplätze, um zumindest eine erlebnisreiche Segelwoche zu verbringen. Aber da wir ja baldmöglichst das Tyrrhenische Meer in Richtung Golf von Neapel überqueren wollen, bleiben uns leider nur zwei Tage und eine Übernachtung im hübschen Städtchen La Maddalena.

Die Nacht vor der Überquerung des Tyrrhenischen Meers verbrachten wir dann in der Bucht Punta Spalmatore an der Isola Tavolara (danke Gregor für den Tipp im Blogkommentar!). Die Insel liegt vor Olbia und ist somit ein idealer Ausgangspunkt für die Übersetzung. Nach einem Sprung ins kühle Nass, einer kurzen Erkundung des hübschen Strandes stimmten wir uns mit gegrillten Steaks und Salsiccias und einer guten Flasche sardischen Weins auf die Überfahrt ein.

Am nächsten Morgen war es dann soweit: Aufstehen um 06:00 bei Sonnenaufgang und ab übers Tyrrhenische Meer in Richtung Golf von Neapel! Bei zu Beginn idealen Segelbedingungen mit flacher See und 15 Knoten konstantem Nordwind erreichten wir eine Bootsgeschwindigkeit von nahezu 10 Knoten. Nach dem ersten Drittel der Strecke mussten wir die Unterstützung der Arabischen Winde (=Diesel) in Anspruch nehmen, bis wir dann nach 27 Stunden und einer Fahrt durch die Nacht mit wunderschönem Sonnenuntergang und -aufgang Land auf der anderen Seite sichteten. Aufkreuzend und etwas müde legten wir um 10:00 Uhr in Ponza an.

Im Hafen von Ponza "begrüsste" uns ein sehr nervöser und etwas cholerischer Bootsnachbar (Brownie): Willkommen auf den neapolitanischen Inseln, auf welchen es in den Sommermonaten von Reichen und Schönen mit aufgespritzten Lippen und anderen aufgepumpten Dingern nur so wimmelt! Nachdem sich im Laufe des Sonntagnachmittags die Schickimicki Gesellschaft auf ihren teuren Motoryachten wieder Richtung Rom und Neapel verzog, kehrte Ruhe ein und wir machten uns auf die Erkundung des Städtchens. Auf der Terrasse des Restaurants EEA schlossen wir den Tag mit einem feinen Essen und bestem Blick über den Hafen von Ponza ab. Das haben wir uns redlich verdient!

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Kommentare: 6
  • #1

    Andy & Bea (Montag, 21 Mai 2018 20:22)

    Danke für den interessanten Bericht. Wir haben uns gerade heute gefragt, wie eure Reise wohl weiter gegangen ist. Wenn ihr Tipps möchtet zu den Liparischen Inseln oder dann Messina dann melde dich. Wir waren letzten Sommer dort. LG

  • #2

    Christian Wyss (Montag, 21 Mai 2018 22:07)

    Coole Blogs, fantastische Bilder und bereits eine grosse Story! Gratulation. Bin schon etwas neidisch... Geniesst es weiterhin und degustiert ein paar Weine auch für uns mit... LG

  • #3

    jürg (Dienstag, 22 Mai 2018 03:32)

    awesome

  • #4

    Chrigel (Dienstag, 22 Mai 2018 05:30)

    Hallo zusammen,

    Wie immer - tolle Bilder. Bin schon etwas neidisch :-)

    Geniesst es und passt auf Euch auf.

    Liebe Grüsse,

    Chrigel

  • #5

    Theres und Hans Gadient (Dienstag, 22 Mai 2018 08:55)

    Hallo zäme
    Traumhafte Bilder und Eindrücke, gratulieren euch zur Auszeit! Das kann euch niemand mehr nehmen.

    Liebi Grüess
    us Chloote

    Theres und Hans

  • #6

    Gregor (Montag, 28 Mai 2018 22:03)

    Sali mitenand, habe gesehen, ihr seid in Salerno. Etwas südlicher kann ich noch eine schöne Ankerbucht empfehlen. Cala degli Infreschi. Am Strand hat es ein Piratenrestaurant, am Tag ist meistens viel Betrieb, aber das sind alles Tagesausflügler. Am Abend ist man alleine, wenn ihr dort essen geht, bringt das Personal am nächsten Morgen frische Brioche ans Boot.

    Grüsse aus Frankfurt, ab Samstag bin ich für 2 Wochen in Mallorca am Segeln,
    Gregor