Ciao ciao bella Italia!

Am Freitagmorgen 05:00 legten wir die Leinen in Crotone los und fuhren die 80 Seemeilen über den Golf von Taranto nach Santa Maria di Leuca. Es ist immer wieder faszinierend, den Sonnenaufgang auf dem Wasser zu erleben. Bald stellten wir auch fest, dass wir offenbar nicht die Einzigen waren, die diesen Moment zu geniessen wussten. Neben den Fischerbooten, welche um diese Zeit immer über die glatte See gleiten, war auch eine ganze Armada von Segelbooten mit uns unterwegs. Ganze 12 Boot zählten wir in einem Umkreis von ca 2 Seemeilen um uns herum. Ansonsten war die Überfahrt recht ereignislos… zu ereignislos, wir mussten wegen Flaute oder Schwachwind direkt auf der Nase über die ganze Strecke hinweg den Motor zu Hilfe nehmen.

Santa Maria di Leuca befindet sich am südlichsten Punkte des Stiefelabsatzes und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Fahrten in Richtung Kroatien, Griechenland sowie Sizilien/Sardinien.  Viele Crews der oben erwähnten Armada sind pensionierte Paare, welchen einen Grossteil ihrer Zeit auf dem Boot verbringen und wiederum davon die meiste Zeit in Griechenland. Als wir am anderen Tag in Leuca loslegten, schlug die Armada den Weg in Richtung der ionischen Inseln von Griechenland ein und wir waren wieder alleine in Richtung Norden und dem Städtchen Otranto unterwegs. Zusammengefasst zeigte sich Italien zum Abschluss unseres Törns rund um den Stiefel nochmals von seiner allerbesten Seite: Schöne und gepflegte Städtchen, gutes Essen und wunderbare Weine. Santa Maria di Leuca ist ein Urlaubsort mit mondänen Villen in einem einheitlichen Baustil, einer sehr schönen Promenade und attraktiven Sonnenterrasse über dem felsigen Strand. Ferienfeeling pur!

Otranto besticht durch ihre wunderschöne und lebendige Altstadt, die zum Schlendern, Shoppen und Essen verführt. Und die flachen Sandstrände in der Bucht mit klarem Wasser verlocken zum Baden. Nur die Gastliegeplätze sind etwas kurz gehalten und auch ausserhalb der Saison ziemlich rar. Die Bucht bietet aber genügend Platz zum Ankern.

Am darauffolgenden Tag verliessen wir ziemlich wehmütig „Bella Italia“ und durchquerten die Adria bei besten Segelbedingungen mit konstanten 12 - 15 Knoten Halbwind und 8 - 10 Knoten Bootspeed! Wow, endlich wiedermal puren Segelspass… bis uns einmal mehr die Halsleine des Gennaker riss und wir das grosse Tuch bändigen mussten, bevor wir mit etwas reduziertem Bootsspeed weitersegelten. Auf der Albanischen Seite empfingen uns dann Fallwinde zwischen der Insel und Halbinsel auf Höhe Vlore, so dass wir dann auch noch ein Reff einzogen, bevor wir im Port of Entry in Vlore einliefen… davon mehr, im nächsten Blog, der auch bald folgen wird…

... und ja, Irene hat dann ihre Flaschenpost in Mitten der Adria doch noch platziert.