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In Kroatien angekommen... mit einem Paukenschlag!

Nach ca 1'800 Seemeilen sind wir vor ein paar Tagen in Kroatien angekommen. In Kroatien - genauer in Šibenik - werden wir unsere "Eleven" für mindestens ein Jahr liegen haben. Bis nach Šibenik sind es aber nochmals ca 200 Seemeilen und dazwischen liegt die wunderschöne Insellandschaft von Süd- und Mitteldalmatien. Worauf wir uns sehr freuen! Eingereist sind wir in Cavtat und das Einklarieren verlief bis auf das Gebührenwirrwarr (dazu unten mehr) problemlos. Cavtat ist ein hübscher Urlaubsort in Sichtnähe von Dubrovnik, der zum Verweilen und Baden einlädt.

 

Unsere Ankunft in Cavtat begann gleich mit einem Paukenschlag. Wir durften am Abend miterleben, wie sich das Kroatische Fussballteam für den WM-Final qualifiziert hat und die lokale Bevölkerung dies an der Uferpromenade und in den Hafenrestaurants überschwänglich gefeiert hat!

Übrigens: Falls ihr im obigen Bild die Boote am Stadtkai von Cavtat gesehen habt... der kleine Cat auf der rechten Seite... dies ist unsere "Eleven".

 

Cavtat ist auch ein idealer Ausgangspunkt, um einen Tagesausflug nach Dubrovnik zu unternehmen. Also nahmen wir frühmorgens eines der Touristenboote, welche stündlich zwischen Cavtat und Dubrovnik hin und her zirkulieren und statteten dem UNESCO Weltkulturerbe einen Besuch ab. Die Altstadt von Dubrovnik wird auch "Die Perle der Adria" oder "Das Kroatische Athen" genannt und gilt als eine der Schönsten des Mittelmeerraumes. Heute ist Dubrovnik ein enorm beliebtes Touristenziel mit der durchgängig begehbaren Befestigungsmauer als Hauptattraktion.

Wie Barcelona, Venedig oder Palma de Mallorca leidet auch die Bevölkerung von Dubrovnik immer mehr unter dem Massentourismus. Obwohl uns Dubrovnik sehr gut gefallen hat, wurde auch uns die Menschenmenge bald zu viel und wir kehrten für ein erholsames Bad nach Cavtat zurück. Nach den eher etwas "lauten" Städtchen Budva, Cavtat und Dubrovnik waren wir froh, die Segel in Richtung der Insellandschaften zu setzen. Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir in den wunderschönen Buchten "Šipanska Luka" und "Polače" vor Anker, genossen das Essen in den guten Restaurants am Ufer und das abkühlende Bad im glasklaren Wasser. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlichen für die super Törntipps von Caroline und Zeljko (SY Viva)! Von Polače auf der Insel Mljet unternahmen wir mit einem Scooter einen Tagesausflug zu den beiden Salzseen mit dem Inselchen "Santa Maria".

Beim Betrachten der obigen Bilder wird klar, warum Kroatien ein Traumrevier für Segler ist... wenn da nur nicht diese Kosten und Gebühren wären. Ein paar Beispiele:

 

Einklarieren in Cavtat:

- 1'200 Kuna (= 190 CHF) für eine Vignette für 30 Tage. Offenbar bezahlen wir nur die Tage, an welchen wir auch tatsächlich auf dem Boot sind, aber nicht diejenige an welchen es nur im Hafen liegt. Wie das kontrolliert wird, entzieht sich meiner Kenntnis. 

- 448 Kuna (= 70 CHF) für "Yacht arrival notification". Habe nicht verstanden, für was die wirklich ist.

- 100 Kuna (= 15 CHF) fürs Anlegen am Zollsteg

 

Anlegen und Übernachten am Kai von Cavtat (pro Tag):

- 900 Kuna (142 CHF) für Anlegegebühr

- 240 Kuna (38 CHF) für Strom, Wasser und Abfall

 

Ankern in der Bucht von Polače (pro Tag):

- 400 Kuna (63 CHF) für das Boot/Befahren des Naturschutzgebietes der Insel Mljet. Der Wärter hat uns noch einen Discount gegeben... hätten offenbar 600 Kuna bezahlen sollen

- 140 Kuna (22 CHF) für das Betreten des Naturschutzgebietes von 2 Personen

 

Ok .... Anlegekosten sind auch in Italien definitiv nicht günstig und Gebühren zahlt man auch anderswo... aber irgendwie kriegt man das Gefühl nicht los, dass die Kroaten nicht nur im Fussball meisterlich sind, sondern auch sehr kreativ im Definieren von Gebühren.

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Kommentare: 2
  • #1

    Turina Zeljko (Samstag, 14 Juli 2018 20:24)

    Seit dem ich in Kro unsere Nachbarn aus D/Ö gesehen habe wie sie im Bully palettenweise Bier und Toilettenpapier mitschleppen habe ich ein wenig Verständnis für die Gebührenpolitik in Kroatien. Solche Gäste chartern D-Schiffe, konsumieren nichts und hinterlassen im Land nur Müll. Die Inselwelt bietet ja soviele schöne Buchten wo man von „Luft und Liebe“ gut leben kann. Cavtat ist aber auf jeden Fall ein negatives Beispiel. Für fast keine Leistung zu viel Geld verlangen...

  • #2

    Roland (Samstag, 14 Juli 2018 22:14)

    Hallo Zeljko, da hast du definitiv recht. Schiffe unter ausländischer Flagge chartern heisst, dass der Umsatz ebenfalls ins Ausland geht und wenn sie noch das Bier etc selber mitbringen, bleibt wenig Wertschöpfung im Land. Aus dieser Perspektive sind die Gebühren nachvollziehbar!

    Auch befremdlich ist - wie heute beobachtet - wenn die Touristen in der Bäckerei Croissant holen, ins Restaurant sitzen, eine Kaffee bestellen und dann die Croissant im Restaurant essen...

    Aktuell positives Beispiel: wir haben heute in der Bucht von Polače beim Restaurant "Stella Maris" an ihrem eigenen Steg angelegt, bei ihnen das Morgenessen eingenommen, danach auf der Insel einen Tagesausflug gemacht und am Abend im Restaurant ein wunderbares Lamm "under the bell" gegessen. Morgen- und Abendessen hat zusammen sehr faire 780 Kuna (=120 CHF) gekostet, das Anlegen war gratis und die Leute sehr nett und hilfsbereit.